Wir haben Mai, und wir können endlich die Frühlingstemperaturen draußen genießen. Auf meinen Spaziergängen am Wochenende sind mir einige Sachen aufgefallen, die ich spontan per Handy fotografiert habe. Und dann kam mir noch die Idee "mach ein kleines Foto-Kunst-Projekt" draus – nix hochtrabendes, sozusagen Jedermanns-Kunst. Wird nie in einer Galerie hängen – aber vielleicht gefällt es der Blog-Leserschaft.
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Eigentlich bin ich täglich draußen, um mir Spaziergänge in Feld und Wald zu gönnen und die Schönheiten der Natur zu genießen. Denn ich habe nicht nur das Privileg, über entsprechende Freizeit/Freiheit zu verfügen. Sondern ich lebe und arbeite in einer Gegend (Taunus, vor den Toren Frankfurts), wo andere Urlaub machen könnten. Und bezüglich "spazieren gehen" oder Nordic Walking-Touren machen: Das kann ich mir seit 28 Jahren als Freiberufler leisten, da ich den Tag einteile und auch mal das Büro schließe und raus gehe. Und nach einem schweren Sportunfall mit inkompletter Querschnitts-Symptomatik vor 7 Jahren wird mir das Glück, was ich hatte, wieder laufen zu können, eigentlich jeden Tag bewusst. Am Wochenende sind einige Fotos entstanden, die ich hier mal bereitstelle.
Am stillen Weiher
Dieser kleine Weiher liegt an Hof Gimbach, am Ortsrand der Stadt Kelkheim im Taunus – ein Stück von meinem Wohnort entfernt. Ich hatte diesen Teich bereits früher, z.B. im Beitrag Novemberimpressionen: Herbstwald, Wandern am Taunussteig in Fotos gezeigt.
Weiher an Hof Gimbach/Kelkheim-Taunus, 21.5.2022
Ich liebe dieses Fleckchen, an dem ich nach einem Gang durch Felder und Streuobst-Wiesen von Hof Gimbach vorbei komme. Ist wohl ein Feuerlöschteich, der durch das Wasser des Hangs gespeist wird. An windstillen Tagen spiegelt sich die Umgebung in der Wasseroberfläche. Und 2005 – 2008, als ich noch Foto-Bücher erstellt habe, bin ich durchaus schon mit der Kamera losgezogen, um dort Fotos zu machen. So sind Fotos an Nebeltagen entstanden. In Jahren, in denen der Teich mit Fischen besetzt war, stolzierte oft ein Reiher am Ufer und lauerte auf Beute. Ein paar Meter weiter, am oberen linken Bildrand, unter den Bäumen ist der Apfelweingarten von Hof Gimbach, wo Besucher aus Frankfurt und dem Umland ihre Freizeit (auch auf dem nahen Camping-Platz) verbringen. Als mein Sohn noch klein war, gab es die Besuche bei einem alten Trecker, der dort für die Kinder aufgestellt wurde. Heute müssen die Enkel – die leider viel zu weit weg wohnen – bei Besuchen zu diesem Traktor.
Blaue Iris (Schwertlilie)
Auf dem Rückweg von meinen Spaziergängen in Feld und Wald (meist laufe ich ein Stück des Taunussteigs, der bei unserem Wohnort vorbei führt und dort auch Schinderhannes-Steig genannt wird), komme ich an einem speziellen Vorgarten vorbei. Klein, aber es blüht immer etwas sehenswertes in diesem Gärtchen. Am Samstag war es diese blaue Iris, die mich immer wieder durch die Zeichnung der Blütenblätter begeistert. Schwertlilien sind ein dankbares Fotomotiv.
Blaue Iris, 21.5.2022
Am Seerosenteich
Oft braucht man keine großen Wanderungen zu veranstalten. Sonntag gab es – nach 2 Jahren Coronapause – eine Weinprobe, veranstaltet von einem Weinhandel im Nachbarort. Ich bin durch Zufall bei einem Urlaub am Bodensee, als ich in der örtlichen Winzergenossenschaft Hagnau nach Weinversand fragte, auf diese Möglichkeit gestoßen. Der Weinhandel präsentiert die badischen Weine, von Karlsruhe bis zur Schweizer Grenze – und bei den Weinproben kann man die lokalen Winzer, die sich dort präsentieren, besuchen und deren Angebot verkosten.
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Am Seerosenteich, Liederbach, Taunus, 22.5.2022
Der Weinhandelt liegt in einem Bürohaus-Komplex, und als ich mit meiner Frau durch diesen Komplex lief, kam ich an einem kleinen Teich vorbei. Obiges Foto zeigt, dass ein Teil der Wasserfläche durch blühende Seerosen bedeckt ist. Einfach schön, da wo andere arbeiten, könntest Du dich an den Teich setzen und relaxen.
Fingerhut, Vergänglichkeit und Baumpilz
Sonntag Nachmittag bin ich dann auf einem ausgedehnten Spaziergang im Wald an einigen sonnigen Stellen vorbei gekommen, wo der Fingerhut bereits blühte. Normalerweise kenne ich dies erst Anfang Juni, aber dieses Jahr ist alles ein paar Tage weiter in der Natur.
Fingerhut, Taunus, 22.5.2022
Auf meinem Hausberg, dem Staufen, konnte ich einen Blick auf die Hügel des Taunus, sowie auf die Weite der Rhein-Main-Ebene genießen (siehe auch diesen Blog-Beitrag). Der Staufen ist historische Stätte, legten die drei Gebrüder Von Gagern den sogenannten Staufenschwur ab – wovon die unten gezeigte Tafel kündet. Einer der Brüder war an der Werdung der deutschen Nation (Revolution 1843, Frankfurter Nationalversammlung) beteiligt – wie man hier lesen kann.
Gedenktafel Staufenschwur, Staufen, Kelkheim, Taunus, 22.5.2022
Vor dem Aussichtspunkt am Staufen stehen einige Bäume, die wohl früher arg beschnitten wurden. Keine Ahnung, ob man dort um 1900 Stöcke wie bei Hainbuchen geschnitten hat. Jedenfalls ist einer dieser Bäume inzwischen tot und es steht nur noch ein Stumpf, als Zeichen der Vergänglichkeit.
Toter Baumstamm, 22.5.2022
Und auf dem Rückweg kam ich dann an einem Baumstumpf vorbei, auf dem seit Jahren ein herrlicher Baumpilz wächst.
Baumpilz, 22.5.2022
Es war wieder ein Wochenende, an dem das Wetter gepasst hat und an dem ich viele Impressionen aus der Natur mitnehmen konnte.
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