Auch der zweite Mondlandeversuch des privaten Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines mit seinem Athena-Lander ist nicht glatt gelaufen. Es gab zwar eine weiche Landung am 6. März 2025 in Nähe des Südpols des Erdmonds. Aber der Lander scheint zumindest schief zu stehen, ist möglicherweise sogar umgekippt. Ergänzung: Der Lander ist für "tot" erklärt worden. Und ich habe ein Foto von der Mondoberfläche, aufgenommen vom Lander.
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Die Intuitive Machines-Mission 2 (IM2)
Am 26. Februar 2025 startete die Intuitive Mission 2 (IM2) mit dem Athena Mondlander an Bord einer Falcon 9 um 19:17 Uhr Ortszeit vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida in Richtung Mond (siehe Intuitive Machines Sonde und 2 weitere Mondlander unterwegs).
Der 4,70 Meter hohe und knapp 1,6 Meter Durchmesser aufweisende, 2,1 Tonnen wiegende Lander Athena sollte mit seiner Nutzlast von rund 130 Kilogramm am 6. März 2025auf dem etwa sechs Kilometer hohen Hochplateau Mons Mouton landen. Am rund 160 Kilometer vom Mond Südpol entfernten Landeplatz soll nach Wassereis gesucht werden.
Die Landung hat auch soweit geklappt, der Athena Lander hat um um 17:32 MEZ weich im Zielgebiet aufgesetzt. Aber der Lander scheint wieder in Schieflage zu sein. Steve Altemus, CEO von Intuitive Machines sagte bei einer Pressekonferenz nach der geglückten Landung: "Ich muss ihnen sagen, dass wir nicht glauben, in der korrekten Haltung auf der Mondoberfläche zu sein. Ein weiteres Mal." Wie heise in diesem Artikel beschreibt, ist die genaue Lage des Landers noch unbekannt.
Die Solarpanele liefern zwar Strom, aber ungenügend. Daher wurden diverse Systeme abgeschaltet, um Energie zu sparen. Welche wissenschaftlichen Untersuchungen durch die mitgeführten Instrumente möglich sind, wird sich zeigen. Die Mission ist im verlinkten heise-Artikel beschrieben.
Die Redaktion von Golem hat in diesem Artikel einen genaueren Blick auf den Sachverhalt geworfen und übt harsche Kritik am Missionsmanagement der Firma. Vieles wirke unvorbereitet und unprofessionell.
Bereits zweiter gekippter Lander
Dass der Lander der Athena-Mission nicht aufrecht auf dem Mond steht, wirft Fragen auf. Der Nova-C-Lander mit dem Namen Athena ist 4,70 Meter hoch und ca. 1,60 Meter breit – eine recht instabile Konstruktion.
Am 22. Februar 2024 landete der Nova-C-Lander mit dem Namen Odysseus um 23:23 Uhr UTC zwar erfolgreich im Gebiet des Malapert-Krater auf dem Mond. Aber damals kippte der Lander ebenfalls um. Ich hatte im Blog-Beitrag Odysseus: Erste kommerzielle Mondlandung vom US-Unternehmen Intuitive Machines geglückt und im Beitrag US-Mondlander Odysseus wohl umgekippt berichtet.
Landung in Krater, Lander "tot", Mission beendet
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Ergänzung: Nach Veröffentlichung des Texts bin ich auf den diesen Artikel von The Register gestoßen. Athena verfehlte seinen geplanten Landepunkt um mehr als 400 Meter und geriet in einen Krater. Der Lander kippte um und die Solarzellen liegen nun im Schatten. Nach Angaben seines Herstellers Intuitive Machines konnte der Lander dadurch seine Batterien nicht mehr aufladen. Das Raumfahrtunternehmen erklärte den Lander für "tot" und die Mission am Freitag, den 7. März 2025 für beendet.
Inzwischen habe ich dieses Foto des Landers auf X gefunden. Man sieht einen schattigen Bereich, in dem sich der Lander befindet. Im Hintergrund ist die Mondoberfläche im Sonnenlicht und am Horizont ist die Erde als Sichel sichtbar. Die Landebeine der Sonde ragen in die Höhe und erscheinen von der Sonde beschienen. Sprich: Die gesamte Konstruktion ist auf die Seite gekippt, und die Solarzellen bekommen kein Sonnenlicht. Damit werden die Batterien nicht mehr geladen und der Landeroboter ist ausgefallen. Die NASA hat in dieser Mitteilung noch einige Informationen veröffentlicht, die ich oben bereits angerissen habe.
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