Herbst, Anfang Oktober 2020, die Blätter an den Laubbäumen sind zwar noch grün. Aber seit August/September leuchten die Beeren der Ebereschen oder des Feuerdorns durch das Laub. Und im Norden dürften die gelben Beeren des Sanddorns langsam reif zur Ernte werden. Nicht zu vergessen, die Hagebutten. Ich hatte schon länger einen Blog-Beitrag zum Thema im Hinterkopf und seit August sowie in den letzten Wochen einige Fotos geschossen. Aber ich bin aktuell wieder durch eine Bemerkung aus der Blog-Leserschaft daran erinnert worden. Daher heute ein kleiner Foto-Beitrag zum Thema.
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Ebereschen und ihre Früchte
Bereits im September sind mir die Ebereschen hier in den Taunuswäldern aufgefallen. Deren roten oder orangen Beeren leuchten durch das Laub dieser Bäume und sind im Volksmund auch als Vogelbeeren bekannt.
(Ebereschenfrüchte)
Der Baum ist leicht durch seine gefiederten Blätter zu erkennen. Die Früchte sehen wie Mini-Äpfel aus, botanisch gehört die Eberesche zur Familie der Rosengewächse. In meiner Jugend hießen die Früchte 'Viehzucker', werden sie doch nicht nur von Vögeln, sondern auch von Säugetieren (früher wohl auch vom Vieh) gefressen. Und es wurde 'Früchte sind giftig' geraunt, was aber so nicht stimmt. Die Früchte enthalten Parasorbinsäure, die zu Magenproblemen führen kann. Zu Marmelade verkocht, ist die Säure aber abgebaut. Vogelbeeren haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Die Beeren enthalten zudem Provitamin A und Sorbit, einen Zuckeraustauschstoff. Aus der Sorbose der Vogelbeeren wurde das Sorbit, ein Zuckerersatz für Diabetiker, gewonnen, weiß die Wikipedia. Vielleicht hieß die Vogelbeere deshalb in unserer moselfränkischen Sprache 'Viehzucker'.
(Eberesche, Eifel, August 2020)
Wie dem auch immer sei – obiger Baum steht auf dem Grundstück meiner Schwester, den ich im August 2020 bei einem Besuch in der Eifel fotografiert habe. Sie hat den Baum vor Jahren gepflanzt. Und nachfolgendes Foto zeigt Ebereschen in den Taunuswäldern, ganz in der Nähe meines Wohnorts.
(Eberesche,Taunus, August 2020)
Feuerdorn, macht seinem Namen Ehre
Und dann gibt es noch den Feuerdorn, der häufig in Vorgärten und auf Gartengrundstücken anzutreffen ist. Gehört auch zur Familie der Rosengewächse und die Früchte gleichen sogar etwas der Vogelbeere. Die Büsche gibt es mit roten, orangen und gelben Beeren, wobei diese für den Menschen ungenießbar und schwach giftig sind.
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(Feuerdort, Taunus, August 2020)
Feuerdorn hat den Nachteil, dass die Zweige mit Stacheln besetzt sind. Die gehen beim Beschnitt eines Buschs selbst durch Arbeitshandschuhe. Zwei Feuerdorn-Büsche, die meine Frau zwischen Kirschlorbeer-Büsche pflanzen ließ, habe ich daher inzwischen ausgemacht. Dafür trägt der botanisch verwandte Cotaneaster vor unserem Haus ähnliche Beeren, hat aber keine solchen Stacheln.
Hagebutten, Juckpulver, Vitamin-C-Spender
Die Früchte der Wildrosen sind die im Herbst Hagebutten. In unserer Jugend waren Hagebutten als sogenanntes Juckpulver bekannt. Die pelzigen Kerne (Nüsschen) lösten einen Juckreiz aus, wenn man diese jemandem in den Kragen warf, so dass die Kerne über die Haut glitten.
(Hagebutten, Taunus, September 2020)
Hagebutten sind roh genießbar, wenn die inneren Kerne (Nüsschen) entfernt werden. Gelegentlich werden die Früchte zu Mus oder Konfitüre (Hagebuttenmark) verarbeitet werden, haben wir hier aber noch nie gemacht.
Sanddorn, Erinnerungen an die Ostsee
Wenn ich die gelben Früchte des Feuerdorns hier im Taunus im Herbst sehe, kommt automatisch auch die Erinnerung an den Sanddorn, den ich bei Urlauben an der Ostsee kennen gelernt habe. Im Herbst reiften die vitaminreichen gelben Früchte an den Büschen und bei einem Aufenthalt auf Rügen wurden an vielen Ecke Sanddorn-Produkte angeboten. Mit den diversen Säften konnte ich mich nie anfreunden, aber Sanddorn-Birne-Marmelade haben wir hier noch eine ganze Zeit im Bioladen gekauft.
(Sanddorn, Taunus, September 2020)
Tja, und inzwischen hat mich der Sanddorn sogar im Taunus eingeholt. Eine Bekanntschaft viele Straßen weiter hat sich einen kleinen Sanddorn-Schössling aus dem Norden mitgebracht und vor einigen Jahren in ihrem Vorgarten gepflanzt. Dieses Jahr trug der Sanddorn sogar einige Früchte, wie man auf obigem Foto erkennen kann. Für Sanddorn-Saft oder -Marmelade reicht es nicht – und der Feuerdorn daneben trug deutlich mehr Früchte, die aber ungenießbar sind.
(Feuerdorn, Taunus, September 2020)
Meine 'Fachfrau' hat mich eingenordet und mich Noob aufgeklärt: 'Sanddorn ist übrigens zweihäusig, das heißt, die Früchte bilden sich nur an den weiblichen Pflanzen. Für zuverlässigen Ertrag muss zu weiblichen Sträuchern auch immer ein männliches Exemplar als Pollenspender gepflanzt werden.' Irgend etwas klingelt da mit männlich und weiblich. Herzlichen Dank für den Hinweis, bin da so in Sachen hochertragreiche Sanddorn-Plantagen ziemlich unbeleckt. Werde ich an meine Bekannte weiter geben. Ob die sich auf die Jagd nach einer männlichen Pflanze in den Weiten des Nordens macht? We will see – aber deren Vorgarten ist eigentlich schon voll.
So was aber auch. Ist aber schon eine tolle Zeit, der Herbst. Muss mal die Tage Blog-Beiträge über Nüsse, Maronen, sowie weitere Früchte bringen, die aktuell geerntet werden können.
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