Virgin Orbit in wirtschaftlichen Turbulenzen

Das Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson steht vor der Insolvenz – die Geschäftstätigkeit ist eingestellt und die Mitarbeiter wurden in unbezahlten Urlaub geschickt.


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Das Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit wurde 2017 von Branson gegründet, um Raketen (LauncherOne) von einem Flugzeug zu starten und damit Satelliten preisgünstig in die Erdumlaufbahn zu transportieren.

LauncherOne ist eine zweistufige Trägerrakete, die vom Trägerflugzeug Cosmic Girl aus gestartet wird. Entwicklungsziele waren vor allem eine hohe Flexibilität und ein niedriger Startpreis. Gewährleisten soll dies der Einsatz von einfacher und damit verlässlicher Technologie sowie dem Start von einem Flugzeug aus. Der Startpreis soll bei etwa 12 Millionen US-Dollar liegen

Durch den Start in 10 oder mehr Kilometer Höhe können die Raketen kleiner sein. Projektiert war das Vorhaben, von einer umgebauten Boing 747 eine Rakete mit einer Nutzlast bis 500 kg in eine Erdumlaufbahn zu schießen. Es wurde ca. 1 Milliarde US-Dollar in die Entwicklung dieser Lösung gesteckt. Aber das Vorhaben stand unter einem ungünstigen Stern.

Virgin Orbit Launcher One

Am 17. Januar 2021 gelang zwar erstmals ein erfolgreicher Start (siehe Virgin Orbit: Erfolgreicher Satellitenstart aus Flugzeug). Der erste erfolgreiche Start der Rakete fand im Januar 2021 im Auftrag der NASA statt.

Aber von sechs Startversuchen endeten zwei mit Fehlstarts. Nach einem gescheiterten Raketenstart vom 9. Januar 2023 wurde der Geschäftsbetrieb am 16. März 2023 ausgesetzt, um neue Finanzierungsquellen zu suchen.

Golem hat hier dieses Thema aufgegriffen und schreibt, dass dem Unternehmen wohl langfristig die erfolgreiche Geschäftsgrundlage fehlt. Die Rakete könne nur 300 kg Nutzlast in eine sonnensychrone Umlaufbahn transportieren und der Start koste immer 12 Millionen US-Dollar, unabhängig vom Gewicht der Nutzlast.


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Der Konkurrent Rocketlab bietet Starts der Electron-Rakete mit 200 kg Nutzlast für 7,5 Millionen US-Dollar an, kann, laut Golem, auf 30 erfolgreiche Starts (bei 33 Startversuchen) blicken. Bei Golem findet sich zudem der Hinweis, dass sich etwas ähnliches bei Virgin Galactic abzeichne. Das ist die Weltraumtourismusfirma von Richard Branson, die zahlende Menschen mit einem Flugzeug an die Grenze des Weltraums bringen soll (siehe folgende Artikel).

Ergänzung: Der Konkurs konnte abgewendet werden – das Team wird schrittweise reaktiviert, siehe Virgin Orbit in Turbulenzen, nimmt Betrieb aber wieder auf.

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Eine Antwort zu Virgin Orbit in wirtschaftlichen Turbulenzen

  1. Manuhiri sagt:

    Seit dem 17. 03. 1958 ist Vanguard 1 das älteste von Menschenhand geschaffene Objekt, das sich immer noch im Weltraum befindet. Und der kreist noch rund 240 Jahre.
    Ich staune immer wieder über unsere Fähigkeiten.

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