Start in den Mai – ein genialer Tag

Wir haben Anfang Mai 2023, es ist – im Gegensatz zum April 2023 – schon warm, und die Bäume setzen erstes Laub an. Die Woche war ich auf einem längerem Spaziergang in den Taunuswäldern unterwegs – und hab einen "genialen Frühlingstag" (naja, einen Nachmittag) erlebt.


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Die Anfangstage im Mai finde ich sowieso genial – die Temperaturen sind so, dass man mal im T-Shirt draußen laufen kann, aber noch nicht so hoch, dass man schwitzt. Es blüht überall und die Laubbäume setzen erste grüne Blätter an.

Taunussteig 9. Oktober 2022
Taunussteig 9. Oktober 2022

Mittwoch dieser Woche war beste Ehefrau von Welt zum Spaziergang mit einer Bekannten am Nachmittag verabredet. Also habe ich beschlossen, ein ausgiebigen Spaziergang in den nahen Taunuswäldern zu unternehmen. Im Gegensatz zum 1. Mai, wo ich mit meiner Frau ein Stück des (ganz in Nähe meines Wohnorts verlaufenden) Taunussteigs aus Richtung Hofheim nach Eppstein wanderte, beschloss ich, von Eppstein kommend in Richtung Hofheim zu laufen.

Der Ruf des Kuckucks

Es war warm und nach ca. zwei Kilometern, die eigentlich immer bergauf gingen, kam ich an einer Bank vorbei. Zeit zum Ausruhen, dachte ich, setzte mich auf die Bank und genoss den herrlichen Ausblick auf die bewaldeten Hügel des Taunus. In der Nähe standen Eichen und Buchen, die erstes grünes Laub ansetzten.

Die letzten Wochen hab ich bei Spaziergängen im Wald schon immer auf den Schrei des Kuckucks gewartet, aber nix gehört. Spechte hämmerten seit Wochen an den Bäumen – aber kein Kuckuck. Ich hatte die Mär vom ersten Schrei des Kuckucks im Jahr und dem nie ausgehenden Gelds beim Schütteln eines Geldbeutels im Blog-Beitrag Der Kuckuck und der Rentenbescheid schon mal thematisiert.

Oma sagte mir immer, dass man beim ersten Schrei des Kuckucks im jahr die Geldbörse schütteln soll, dann geht das Geld nie aus. Ich saß also auf meiner Bank, um den Ausblick auf die bewaldeten Hügel meiner Gegend zu genießen – und dann hörte ich plötzlich den Kuckuck.

Ich hatte natürlich keinen Geldbeutel dabei – aber ein Schlüsselbund mit Lesermäppchen. Da stecke ich schon mal ein wenig Geld rein – also habe ich das Schlüsselbund (wie auch in obigem Blog-Beitrag bereits erwähnt beschrieben) geschüttelt. Hat geklappt, die Rente ist schon auf dem Konto eingegangen.

Leben kann schön sein


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Ich bin dann weiter den Taunussteig gelaufen, bis zu einem Ort "Walterstein" – das ist ein Kletterfelsen nahe des Örtchens Lorsbach im Taunus. Am Walterstein steht eine Bank, wo man die Aussicht auf die bewalteten Taunushänge und das Lorsbachtal genießen kann.

Ich hab mich auf diese Bank gelegt. Die Eichen setzten erste Blätter an. Am Himmel flogen Schwalben und ich sah den Kondensstreifen der Flieger nach – ganz wie in der frühen Kindheit, als ich noch mehr Zeit hatte, einfach auf der Wiese auf dem Rücken zu liegen, und in den Tag zu träumen …

und dann wurde ich wach – im Lorsbachtal ratterte ein Güterzug – ich muss auf der Bank wohl kurz eingeschlafen sein. Es war warm und ein genialer Tag. Da ging mir durch den Kopf, wie gut ich es im Grunde habe. Ich lebe im Oktober seit 42 Jahren in dieser Umgebung und darf im Oktober seit 30 Jahren sogar in dieser Umgebung arbeiten.

Und ich war in diesem Augenblick meinem Schicksal sehr dankbar, dass ich diesen Tag erleben durfte. Denn am 12.3.2015 hatte ich einen schweren Sportunfall mit ausgekugelter Halswirbelsäule und abgedrücktem Rückenmark. Ich lag in der Sporthalle und spürte keine Beine mehr. Da hatte ich mit vielem abgeschlossen und befürchtete, vom Hals an abwärts gelähmt, im Rollstuhl zu landen.

Das sind jetzt 8 Jahre her – ich habe zwar meine Zipperlein, aber ich kann wieder laufen, treibe Sport und wandere. Daher war das wieder einer der Momente am Walterstein, wo ich mir erneut bewusst wurde, wie viel Glück mir das Leben (trotz einiger Nackenschläge) gewährt hat. Es gibt geniale Tage und das Leben kann echt schön sein – man muss es sich nur bewusst machen.

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