Es ist ein wachsendes Problem in Deutschland, was aber wohl noch nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen ist. Es betrifft den Diebstahl von Katalysatoren an PKWs, der steigenden Rohstoffpreisen geschuldet ist. Organisierte Kriminalität scheint in diesem Bereich aktiv zu sein.
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Du kommst am Morgen zu deinem Laternenparkplatz oder zum auf dem Firmengelände abgestellten Fahrzeug, willst losfahren und die Lambda-Sonde meldet einen Alarm oder das Auto springt nicht an. Unbekannte haben den Katalysator aus der Auspuffanlage heraus gesägt.
Katalysatordiebstähle in Polizeimeldungen
Geht man die Polizeimeldungen durch, häufen sich die Meldungen zu Katalysatordiebstählen bei Autos. Eine Polizeimeldung vom 23. Oktober 2020 der Polizei Gelsenkirchen:
Nachdem unbekannte Täter in mindestens drei Fällen Katalysatoren aus geparkten Fahrzeugen herausgeschnitten haben, sucht die Polizei nach Zeugen. Zuletzt waren die Beamten um 13.20 Uhr am Donnerstag, 22. Oktober 2020, zum Parkplatz der Zoom-Erlebniswelt an der Bleckstraße gerufen worden. Dort hatten Unbekannte in der Zeit von 10 bis 13.20 Uhr den Katalysator vom Unterboden eines VW Polo entfernt. Auf ähnliche Weise hatten Unbekannte zuvor zwischen Dienstagabend, 20. Oktober, und Mittwochmorgen, 21. Oktober, zwei Autos des gleichen Fabrikats an der Kirchhellenstraße Straße beschädigt. Wer war Zeuge?
Vom 23. Oktober 2020 ist auch diese Meldung der Polizei Korbach zu einem Katalysatordiebstahl:
Vermutlich am vergangenen Wochenende, 16.-19.10.2020, wurde in Korbach in der Solinger Straße ein weiterer Katalysator entwendet (siehe Pressemeldung). Der Besitzer eines roten VW Polo hatten seinen Wagen am Donnerstag, 15.10.2020, ordnungsgemäß verschlossen auf einem Parkplatz vor seinem Wohnhaus zum Parken abgestellt. Als er am Mittwoch, 21.10.2020, sein Fahrzeug wieder benutzen wollte, stellte er den Diebstahl fest. Unbekannte Täter hatten auch in diesem Fall das Fahrzeug mit einem Wagenheber aufgebockt und den Katalysator von der Auspuffanlage abgetrennt und entwendet. Es entstand ein Schaden von 500 Euro.
Und zum 25. Oktober 2020 meldet die Polizei Ludwigshafen einen ähnlichen Vorfall:
Im Verlaufe der vergangenen Woche wurde in der Knollstraße an einem grünfarbenen PKW der Marke Mitsubishi der Katalysator entwendet. Es wird in dieser Sache um Zeugenhinweise und ggf. verdächtigen Wahrnehmungen unter der Telefonnummer 0621/963-2122 oder piludwigshafen1@polizei.rlp.de gebeten.
Eine weitere Meldung vom 18. Oktober 2020 aus Völklingen findet sich in diesem Artikel eines lokalen Mediums. Auch dort wurden drei Katalysatoren aus Fahrzeugen, die an Straßen geparkt waren, herausgeschnitten.
Organisierter Katalysatordiebstähle in Deutschland
Ich bin vor einer Woche auf einen Artikel von Zeit Online gestoßen, der das Thema etwas genauer beleuchtet. Es kommt in Deutschland offenbar zu einem organisierten Diebstahl von Katalysatoren. Diese werden von den Kriminellen binnen einer Minute aus der Auspuffanlage des abgestellten Autos herausgeschnitten.
Genaue Statistiken werden weder von der Polizei noch von Versicherungen geführt, da ein geklauter Katalysator unter 'Teilediebstahl' geführt wird. Aber das Thema schein 'wahrnehmbar', wie die HDI-Versicherung schreibt. Hintergrund ist, dass ein Katalysator einige Gramm Platin, Palladium und Rhodium stecken. Diese Edelmetalle lassen sich im Schrotthandel zu Geld machen – Händler zahlen für gebrauchte Katalysatoren zwischen 60 und 600 Euro, so die Zeit. Das wird dann für die Banden ein lohnendes Geschäft – unterbunden werden könnte dies meiner Meinung nach nur durch einen zwingenden Herkunftsnachweis für die gebrauchten Katalysatoren.
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