Von der Schwierigkeit, ein E-Auto zu (be-)tanken – II

VW-KäferBisher ist die überwiegende Anzahl an PKWs noch mit Verbrennungsmotoren ausgestattet. Die Fahrzeuge müssen mit Benzin oder Diesel an  einer Tankstelle betankt werden. Aber beim Elektroauto braucht es eine Strom-Ladesäule. Eine Tesla-Besitzerin, die an einer Tankstelle an eine Zapfsäule heran fährt und dann die Tankeinfüllöffnung sucht, sieht urkomisch aus.


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Sachen passieren immer mal wieder …

Beim Betanken von Autos kann schon mal ein Malheur passieren – Diesel statt Benzin getankt, die Story von Fahranfängern hört man immer wieder. Ein Auto mit Erdgas zu betanken, wäre für mich wohl zu Beginn auch eine Herausforderung. Und ich erinnere mich auch, schon mal vor Jahrzehnten an einem Mietwagen den Tankeinfüllstutzen und dann dessen Entriegelung bei einem Leihfahrzeug gesucht zu haben.

Dann gibt es noch die "vergesslichen Zeitgenossen", die die Zapfpistole mit dem Füllschlauch im Tankeinfüllstutzen eingesteckt lassen und einfach losfahren. Der Schlauch reißt natürlich ab – eine Sammlung an solchen "Unfällen" findet sich in diesem Video. Zerstreute Zeitgenossen, halt.

Die Tage hatte ich zudem den Fall einer SUV-Fahrerin an einer Tankstelle hier im Blog, die in einem längeren Video demonstriert, wie viele Arten es gibt, so an eine Tanksäule heranzufahren, dass der Tankschlauch nicht bis zum Einfüllstutzen reicht. Das Video lässt sich im Beitrag Von der Schwierigkeit, ein Auto zu (be-)tanken – I abrufen.

Die Zeiten wandeln sich …

Inzwischen gibt es immer mehr Elektroautos, die dann an der heimischen Wallbox oder an einer E-Auto-Ladestation aufgeladen werden. Der Fall einer Tesla-Fahrerin (Elektroauto), die vor einigen Wochen reichlich ratlos versuchte, ihr Fahrzeug an einer Tankstelle mit Benzin zu betanken, ging daher auch gleich im Internet viral.

"Schöne Kurven" ging mir als Stereotype beim Betrachten des nachfolgenden Screenshots durch den Kopf – ich meine natürlich den Tesla – bei der jungen Dame ist es mir einfach "too much", wirkt aufgesetzt und ich dachte spontan an eine Inszenierung. Aber bei Auto-Designs gibt es Karosserieformen, da bin ich hin und weg (das Porsche-Design gehört dazu, einfach zeitlos, und meiner Renault Laguna Limousine, die nach einem technischen Defekt wohl längst auf dem Autofriedhof weilt, trauern meinen Frau und ich, wegen des Karosserie-Designs – noch nach vielen Jahren hinterher).

Auch heute noch schaue ich unbewusst hin, wenn ein weißer Tesla (oder ein Renault Laguna) auf der Straße an mir vorbei fährt (obwohl die Tesla-Dichte bei uns recht hoch ist – Lagunas fahren kaum mehr – vor wenigen Tagen hat meine Frau einen auf einem Parkplatz erspäht und mich gleich darauf hingewiesen).

Ich persönlich mag die Marke Tesla, wegen der vielen Überwachungstechnik und der Touch-Bedienung, zwar nicht, aber das Design hat für mich etwas besonderes. Inzwischen stelle ich fest, dass ich gewohnheitsmäßig auf den Straßen und Parkplätzen schaue, ob Fahrzeuge wohl Elektroautos sind, weil das Design der Frontpartie anders ist (der Kühlergrill fehlt, was gänzlich neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Frontansicht ermöglicht).

Hintergrund: Nur bei deutschen E-Autos lässt sich das auch sofort am E im Kennzeichen erkennen (niederländische Fahrzeuge haben das z.B. nicht). Bei Verbrennern wäre es mir kaum in den Sinn gekommen, die Frontansicht der Fahrzeuge anzuschauen – aber seit Teslas auf deutschen Straßen rollen, hat dies die Neugier bei mir geweckt, wie Designer anderer Marken die neue "Freiheit" in der Frontpartie umsetzen. Zudem gibt es inzwischen Verbrenner, die bei langsamer Fahrweise so leise sind, dass ich mich oft spontan frage, ob es sich um ein Elektroauto handelt (erst ein detaillierter Blick bringt dann die Aufklärung). Aber zurück zum Thema "E-Auto an einer Tankstelle".


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Probleme beim Tanken (E-Auto)

Die Szene an der Tankstelle hat schon was und ist mir kürzlich auf Twitter untergekommen. Das Ganze wurde aus einem wartenden Auto heraus mit einer sogenannten Dash-Cam (Kamera auf dem Armaturenbrett) gefilmt. Einfach auf das Foto klicken, um das Video auf YouTube anzusehen. Das Video ging dann sofort viral – ein zweites Beispiel findet sich hier.

Stopp, passiert auch Männern …

Einfach köstlich – und klar, spielen die Videos mit Stereotypen – aber das Malheur passiert auch Männern, wie man in diesem Video sehen kann. Gut, ich gehe mal davon aus, dass ich auch bei Stress nicht in den Fehler verfallen würde, ein Elektroauto an einer Zapfsäule für Benzin zu betanken.

Aber bei extremem Stress können Fehler passieren, speziell, wenn etwas neu und ungewohnt ist. Könnte natürlich auch sein, dass das obige Video gestellt ist, um Abrufe in sozialen Medien zu bekommen (das war meine ursprüngliche Vermutung). Ich habe daher noch etwas recherchiert – die Episode scheint von Mai 2023 zu stammen und ist in Sheffield, Großbritannien passiert. Denn die junge Frau aus obigem Video hat sich später zu dieser Szene im Video erklärt, wie man in diesem englischen Artikel nachlesen kann.

Danielle Wright, gerade einmal zarte 22 Jahre alt, hatte einen Tesla Model Y frisch bekommen. Gegenüber einem Medium erklärte sie "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich da gemacht habe. Es war das Ende eines langen Tages und das Auto war brandneu. Ich bin einfach in die Tankstelle gefahren und habe eher an die Snacks gedacht, die ich am Schalter kaufen wollte, als an die Tatsache, dass mein Auto eigentlich kein Benzin braucht".

Elon Musk, der Besitzer von Tesla, kommentierte das Video, dass das von Zeit zu Zeit passiert, "Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen". Natürlich hat das Video im Internet allerlei unfreundliche Kommentare erhalten. Klar ist Wright nun frustriert – wer den Schaden hat, braucht für die Spott nicht zu sorgen. Zum Vorwurf, dass sie mehr Geld als Verstand habe, weil sie sich so ein Luxus-Auto leisten könne, merkte Sie folgendes an.

"Die Leute können online sagen, was sie wollen, aber es war ein peinlicher Fehler. Die Leute waren nicht nett. Die Leute nannten mich dumm, griffen an, was ich anhatte und wie ich aussah. Sie sagten sogar, es sei nicht mein Auto und ich hätte mehr Geld als Verstand, was wohl das Frustrierendste war. Ich habe mir jeden Penny verdient, um es zu kaufen, und ich liebe Autos. Es ist wirklich ein wahr gewordener Traum, einen Tesla zu besitzen."

Und dann kommt eine Information, die Kritiker aus dieser Ecke doch "blass" aussehen lassen. Wright arbeitet als Autorin von Inhalten für Erwachsene auf Fanvue und hat bisher gut verdient.

Fanvue ist eine abonnementbasierte soziale Plattform, die es Leuten ermöglicht, Inhalte zu teilen, daran zu verdienen und mit ihren Zuschauern in Kontakt zu treten. Kostproben der Präsentationen dieser Dame, wie sie mit ihren "Pfunden wuchert" gibt es hier.

Wright sagt, dass sie dank ihrer Einnahmen auf der Plattform in der Lage war, ihren Tesla direkt zu kaufen. Sie gibt an, 60.000 englische Pfund pro Monat an Einnahmen zu haben. Der Daily Star beziffert das jährliche Einkommen der jungen Dame auf mehr als 500.000 englische Pfund – kein Pappenstiel.

Anmerkung: Im ursprünglichen Text wurde das Wort "Mädel" für die junge Frau benutzt. Das habe ich ersetzt, da es als negativ konnotiert angesehen werden kann. Das ist natürlich nicht beabsichtigt.

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7 Antworten zu Von der Schwierigkeit, ein E-Auto zu (be-)tanken – II

  1. Andreas sagt:

    Puh, piefiger Altherren Humor. Das habe ich zuletzt in den 80er gehört.
    Das ist kein 'Mädel' sondern eine Frau. Der 'Witz' mit den Kurven war schon in meiner Jugend alt.

  2. Luzifer sagt:

    naja also in meiner Firma hat es ein Herr auch schon geschafft Diesel in nen Benziner zu tanken… also kein neues Problem.
    Letzten an der Tanke auch ner Dame geholfen, die überfordert war 95 Oktan stand da im Tankdeckel und an der Tanke natürlich Normal Super Super Plus ;-P
    Nur entgegen IT Problemen gibt es beim Auto eigentlich einen Führerschein. Manchmal glaube ich aber den kann man bei Otto kaufen ;-P

  3. Windowsnutzer1969 sagt:

    "Anmerkung: Im ursprünglichen Text wurde das Wort "Mädel" für die junge Frau benutzt. Das habe ich ersetzt, da es als negativ konnotiert angesehen werden kann. Das ist natürlich nicht beabsichtigt."

    … Und eingegnickt vor der woken Sprachpolizei "an oberster Position" …
    Aber wer wird denn, Hr. Born … ;-)

    Was bin ich froh, dass ich meine jungen Sturm- und Drangjahre hinter mir habe … :-) In meiner Jugend fassten es "die Mädels" noch als Kompliment auf, wenn ihnen "die Jungs" Komplimente bzgl. ihres Aussehens machten – ja sie gierten geradezu danach. Und sie wollten auch gerne angeguckt werden übrigens. Heute ist das alles übelster Sexismus von "alten weißen Männern" (wer Diskriminierung, oder auch Rassismus in dieser Bezeichnung findet, der soll sich mal evtl. darüber Gedanken machen) der natürlich umgehend an den Pranger gestellt gehört … Und bevor man/Mann "weitere Schritte" anbahnt, sollten sich die Herren der Schöpfung heute sicherheitshalber einen Ordner voller Einverständnis-Formulare unterschreiben lassen, sonst kann alles Weitere recht böse enden …

    Gut, wer's braucht, bitteschön … Die Deutschen sterben ja eh bald aus. Geht dadurch dann eben noch schneller … :-)

    Nur gut, dass ich "es geschafft habe" – und das auch noch mit vieeel Spaß, ganz ohne Sexismus, Sprachpolizei und Formularen … Tja, Generation Z – Pech gehabt, die 70er-, 80er- und 90er-Jahre sind leider vorbei … :-)))

    • guenni sagt:

      kam eher vom Bund Deutscher Mädel, und die Ecke möchte ich nicht wirklich unterstützen – daher die Korrektur. Mit den restlichen aktuellen sich wegen gendern oder politisch vermeintlich nicht korrekten Begriffen hätte ich keine Probleme gehabt, die im Text zu lassen.

      • Windowsnutzer1969 sagt:

        Gut, kann man so sehen – und ist/wäre natürlich (dann auch für mich) ein Grund für die Abänderung. Aber wie schon geschrieben (und siehe diesbzgl. auch den ersten Kommentar) denke ich, dass solche Bezeichnungen in der heutigen Zeit eher auf anderen "fruchtbaren Boden" fallen.

        Und ich bin inzwischen so langsam (wieder) in meiner Meinung bestärkt, dass dieser "Wokeria- Wahn" wohl auch nur eine, hoffentlich bald endende, Phase ist. Ich rede darüber sehr viel auch – und gerade – mit Frauen. Auch z. B. mit Migrationshintergrund u. a. Und wirklich so gut wie alle winken i. d. R. ab und schütteln nur weitestgehend verständnislos mit dem Kopf …

        Heute Morgen erst wieder habe ich die Tür zu dem Großraumbüro von meinen vier Kolleginnen (übrigens alle weit über das "Mädelalter" hinaus) geöffnet und reingerufen: "Moin Mädels, hoffe, bei euch ist alles klar?!" Die Antwort war: "Aber klar doch! Schaun wir mal, wenn wir vier Mädels gegen einen Jungen vorgehen …" Das war natürlich einfach nur kollegial-nett gemeint. Wir kennen uns schon über zehn Jahre. Und wenn eben diese Frauen dann zu mir und meinem Kollegen ins Büro kommen, fällt sehr oft der Satz: "Hallo Jungs, ich muss euch dringend was mitteilen", oder so ähnlich.

        Also man sollte wirklich die Kirche mal so langsam wieder (!) im Dorf lassen und diesen ganzen, in erster Linie politisch gewollten, Kram möglichst ignorieren, finde ich.

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