Es ist eine wissenschaftliche Sensation, die fast in irgendwelchen Kisten verstaubt wären. Wissenschaftler gaben am Dienstag die Entdeckung eines hervorragend erhaltenen Dinosaurier-Embryos bekannt, der vor mindestens 66 Millionen Jahren entstand und sich darauf vorbereitete, wie ein Huhn aus seinem Ei zu schlüpfen. Das Fossil wurde in Ganzhou, Südchina, entdeckt und gehörte zu einem zahnlosen Theropoden-Dinosaurier oder Oviraptorosaurier. Die Forscher haben dem versteinerten Embryo den Namen "Baby Yingliang" gegeben.
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Die Universität von Edinburg, England, hat gestern diesen Tweet zum Fund gepostet. Das eingebettete Bild zeigt eine künstlerische Darstellung, wie das Embryo im Ei gelagen haben muss. Die Universität hat diese Information und diesen Artikel dazu veröffentlicht. Das Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität Birmingham, der Chinesischen Universität für Geowissenschaften in Peking und Paläontologen aus Edinburgh veröffentlichte seine Ergebnisse in iScience.
Das Gelege mit verschiedenen Eiern muss von einem Dinosaurier vor 72 bis 66 Millionen Jahren angelegt worden sein – also kurz vor dem Aussterben der Dinos, siehe Asteroid für Aussterben der Dinos verantwortlich. Aber bevor das Gelege ausgebrütet werden konnte und die Dinos geschlüpft sind, wurde das Ganze wohl wahrscheinlich durch eine plötzliche Schlammlawine verschüttet und vor Aasfressern geschützt wurde. Dann sind die Eier versteinert und wurden konserviert. Es gibt zwar versteinerte Eier, aber meist sind die Embryo-Knochen unvollständig.
Der 72 bis 66 Millionen Jahre alte versteinerte Embryo gehört zu einem zweibeinigen, zahnlosen Theropoden-Dinosaurier, von dem man annimmt, dass er in Asien und Nordamerika heimisch war. Oviraptorosaurier, was so viel bedeutet wie "Eierdieb-Eidechsen", waren gefiederte Dinosaurier, die während der späten Kreidezeit im heutigen Asien und Nordamerika lebten. Sie hatten unterschiedliche Schnabelformen und Ernährungsweisen und reichten in ihrer Größe von modernen Truthähnen am unteren Ende bis hin zu massiven Gigantoraptoren, die acht Meter lang waren.
Das Baby Yingliang ist vom Kopf bis zum Schwanz etwa 27 Zentimeter lang und liegt in einem 17 Zentimeter langen Ei im Yingliang Stone Nature History Museum. Es wäre zwei bis drei Meter lang geworden, wenn es erwachsen geworden wäre, und hätte sich wahrscheinlich von Pflanzen ernährt.
Das Fossil wurde in Kreidefelsen in der Region Ganzhou im Süden Chinas entdeckt. Hier las ich, dass der Chef des Bergwerksunternehmens Yingliang Group das Ei 2000 gekauft hatte. Er vermutete wohl, dass in den Steineiern etwas verborgen sein könne. Aber das Exemplar war eines von mehreren Ei-Fossilien, die in ein Lager wanderte und dort jahrzehntelang vergessen wurden. 2010 fand ein Mitarbeiter beim Sortieren einiger Kisten diese Funde. Inzwischen liegen die Eier im Yingliang Stone Nature History Museum.
Irgendwann bekamen Forscher der Universität Edinburg und aus China die Fossilien in die Finger. Das Forschungsteam vermutete, dass sie ungeborene Dinosaurier enthalten könnten, und kratzte einen Teil der Eierschale von Baby Yingliang ab, um den darin verborgenen Embryo freizulegen. Das Fossil gehört zu den vollständigsten Dinosaurier-Embryonen, die je gefunden wurden, und deutet darauf hin, dass diese Dinosaurier kurz vor dem Schlüpfen eine vogelähnliche Haltung entwickelten.
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"Dieser Dinosaurier-Embryo in seinem Ei ist eines der schönsten Fossilien, die ich je gesehen habe", sagte Professor Steve Brusatte von der Universität Edinburgh, der zum Forschungsteam gehört, in einer Erklärung. "Dieser kleine pränatale Dinosaurier sieht genauso aus wie ein Vogelbaby in seinem Ei, was ein weiterer Beweis dafür ist, dass sich viele Merkmale, die für die heutigen Vögel charakteristisch sind, zuerst bei ihren Dinosauriervorfahren entwickelt haben."
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Haltung des Baby Yingliang unter den bekannten Dinosaurier-Embryonen einzigartig ist. Sein Kopf liegt unterhalb des Körpers, die Füße befinden sich auf beiden Seiten und der Rücken ist entlang des stumpfen Endes des Eies gekrümmt. Diese Haltung, die bisher bei Dinosauriern nicht bekannt war, ähnelt der von modernen Vogelembryonen.
Bei den heutigen Vögeln ist diese Haltung mit dem Einwickeln verbunden – ein Verhalten, das vom zentralen Nervensystem gesteuert wird und für den Schlupferfolg entscheidend ist. Nach der Untersuchung von Eiern und Embryonen glauben die Forscher, dass dieses Verhalten vor dem Schlüpfen, das bisher nur bei Vögeln beobachtet wurde, bereits vor Millionen von Jahren bei den nicht-avischen Dinosauriern aufgetreten sein könnte.
Weitere Funde von Embryofossilien wären von unschätzbarem Wert, um diese Hypothese weiter zu prüfen. Das Team hofft, das Baby Yingliang mit Hilfe fortschrittlicher Scantechniken genauer untersuchen zu können, um sein vollständiges Skelett, einschließlich der Schädelknochen, abzubilden, da ein Teil des Körpers noch von Felsen bedeckt ist. Dieser BBC-Beitrag und dieser Artikel aus Hongkong enthalten Fotos des versteinerten Skeletts und des Eis. Auf YouTube gibt es dieses Video, welches noch einige Impressionen zur Entdeckung bereithält.
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