Heute früh bin ich auf meiner Nordic Walking-Tour in den nahen Taunuswäldern meines Wohnorts auch an einem Aussichtspunkt vorbeigekommen, wo ich sowohl einen wunderbaren Blick auf die Rhein-Main-Ebene und die Skyline von Frankfurt als auch auf die Wälder des Taunuskamms hatte. Spontan sind dann einige Fotos entstanden, die ich schnell mal teilen möchte.
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Nachfolgendes Foto zeigt den Blick auf die südöstlich gelegene Rhein-Main-Ebene mit dem Taunus-Städtchen Kelkheim vom Vordergrund. Am Horizont sind die Hochhäuser de Bankenviertels von Frankfurt und der Fernsehturm (in der Nähe der Bundesbank) im Morgendunst zu erkennen.
Skyline Frankfurt im Morgendunst (28.4.2021)
Ganz im Vordergrund, hinter den Bäumen ist die Jahrhunderthalle in Frankfurt/Höchst gelegen. Ich erinnere mich, als ich als junger Ingenieur 1981 bei einem großen Chemieunternehmen angeheuert habe, war es für mich wichtig, einen Wohnort zu haben, wo mir der Anblick auf die Skyline von Frankfurt (war für mich eher Moloch als Ort der Sehnsucht) und vor allem auf das Chemiewerk erspart blieb. Hat dann auch geklappt, dort wo ich wohne, ist die Rhein-Main-Ebene nicht zu sehen, sondern ich blicke auf Taunuswälder. Nur wenn ich 500 Meter weiter, in Richtung Osten, laufe, gelange ich an einen Punkt, wo es einen wunderbaren Ausblick auf die Skyline von Frankfurt gibt. Ich weiß, es gibt "Arbeitskollegen", die genau an dieser Ecke ein Haus gebaut haben, um diesen Blick zu haben.
Taunuskamm im Morgenlicht (28.4.2021)
An meinem morgendlichen Aussichtspunkt hatte ich aber auch einen wunderbaren Ausblick auf die Hügel des Taunuskamms, der vor meiner Tür liegt. In obigem Bild sind im Vordergrund die Häuser meines Wohnorts sowie Teile des benachbarten Taunusstädtchens Kelkheim zu erkennen. Wenn ich an diesem Aussichtspunkt stehe, und die Taunuslandschaft sehe, geht mir jedes Mal das Herz auf. Zu den Zeiten, als ich noch im großen Chemiewerk gearbeitet habe, war es oft so, dass ich im Frühjahr halbwegs pünktlich Feierabend gemacht habe (wer gegen 7:00 Uhr anfängt, konnte gegen 16:00 Uhr Schluss machen). Leider stand man – wenn mehrere Tausend Leute gleichzeitig Feierabend machen, oft im Stau. Also bin ich morgens immer einige Minuten vor dem großen Verkehrsansturm zur Arbeit gefahren und habe abends immer eine viertel Stunde länger gewartet, bis ich in Feierabend ging. So konnte ich zwar meist den Verkehrsstau umgehen, fiel aber oft in ein Frustloch.
Denn, wenn ich den ganzen Tag vor Arbeit in den Räumen nicht mitbekommen habe, dass ein wunderbarer Sonnentag war, kam sofort der Gedanke "jetzt schnell nach Hause, bei dem tollen Wetter kannst Du dann noch was mit deinen kleinen Kindern unternehmen". Kaum war ich über den Kamm, wo die Straße in unseren, in einem Talkessel gelegenen Ort führt, verschwand die Sonne hinter dem Taunuskamm. Mit den Kindern in der Frühlingssonne spielen oder was unternehmen, war dann passé – nur im Sommer war die Sonne noch da – dann war es aber oft noch zu warm, um draußen was zu unternehmen.
Das hat sich alles inzwischen geändert, denn im Oktober 1993 habe ich meinen Job im Management in diesem Chemiewerk gekündigt, um als freier Schriftsteller zu arbeiten. Sind bald 28 Jahre her, und ich konnte seit dieser Zeit täglich den tollen Ausblick auf den Taunus genießen (bis 1999 war mein Büro in der Wohnung so gelegen, dass die Fenster den Blick auf den Taunus ermöglichten). Und die Kinder konnte ich so auch (zu deren Leidwesen) täglich sehen und im Blick behalten. Gut, inzwischen sind die Kids groß und seit meinem Umzug einige Straßen weiter, müsste ich ins Dachgeschoss gehen, um die Taunuskämme zu sehen.
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Aber ich nutze seit 1993 die Freiheiten, meine Arbeitszeiten selbst bestimmen zu können. Und dazu gehört auch, bei gutem Wetter ausgiebige Spaziergänge und Nordic Walking-Touren in den Taunuswäldern, die meinen Wohnort umgeben, zu unternehmen – notfalls kann ich auch mal nachts nacharbeiten. Und so ging mir heute Morgen der Gedanke "Junge, das Leben meint es, trotz gelegentlicher Nackenschläge, doch verdammt gut mit dir" durch den Kopf.
Aber es ist wie immer im Leben – oder wie der Spruch, den ich von einem LKW habe: "Beton, es kommt darauf an, was man daraus macht". Denn aktuell blühen noch die Birken – und mit meiner Birkenpollen-Allergie plagen mich Reizhusten, Schnupfen sowie brennende Schleimhäute in Hals und Augen. Aber raus muss ich trotzdem – ischa Frühling, alles blüht und die Bäume setzen schon frisches Laub an. Die Birkenblüte ist bald zu Ende – und die erste Coronavirus-Impfung habe ich heute unverhofft auch beim Hausarzt erhalten. Und wenn ich dran denke, dass ich nach einem Sportunfall im März 2015 (Genickbruch mit partieller Querschnittssymptomatik) haarscharf am Rollstuhl vorbei geschrammt bin, und auch sechs Jahre danach noch an den Folgen laboriere, sage ich mir: "Leben kann schon verdammt gut zu einem sein".
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