Das Jahr 2020 haben wir ja nun geschafft, 2021 wird hoffentlich besser. In der heutigen Musik zum Sonntag habe ich daher etwas zur Aufmunterung mitgebracht, was schon lange auf dem Zettel stand: Karibik, Strand, Sommer und … Reggae. Genauer: Das Stück Night Nurse des leider 2010 verstorbenen Gregory Isaacs.
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Der 1951 in Kingston geborene und am 25. Oktober 2010 in London an Lungenkrebs verstorbene Gregory Isaacs war einer der produktivsten jamaikanischer Reggae-Sänger. Laut Wikipedia entwickelte er sich zu einem der produktivsten und bekanntesten Studio-Künstler Jamaikas. Viele seiner Veröffentlichungen reflektierten die sozial und politisch „bewussten" Themen des Roots-Reggae, aber Isaacs war genauso in der Interpretation des eher massenkompatibleren Lovers Rock zu Hause. Zu seinen Erfolgen gehörten die Titel My Only Lover, Sinner Man und Mr Cop. Besser gefällt mir aber Stranger In Town – über eine Stunde seiner Titel lassen sich hier anhören.
Mir ist Gregory Isaacs durch seinen 1982 erschienenen Titel Night Nurse vom gleichnamigen Album ein Begriff (die Lyrik gibt es hier). Im Stück geht es um das unendliche Thema Liebe bzw. die verlorene Liebe, und die Nachtschwester, die das kurieren soll. Einfach eine eingängige Reggae-Melodie mit dem Gesang von Isaacs – da kannst Du alles hinein interpretieren: Den Schmerz dieser Welt … den endlosen Sommer, Karibik, Strand, Jugend, Aufbruch und was weiß ich – perfekt für den 'gefühlt schon beginnenden Frühling'.
Natürlich darf auch eine persönliche Betrachtung nicht fehlen. Es muss 1977 oder 1978 gewesen sein, als Student hatte ich mitbekommen, dass irgend wo in der Stadt (keine Ahnung, ob es vom Asta der FH ausgerichtet worden war) ein Konzert gäbe. Was mit Reggae, die Band hieß Third World … so richtig Ahnung, was das war, hatte ich nicht. Aber ich hatte Karten besorgt, um mit meiner Frau dort hin zu gehen. Tja, und dann war es um mich geschehen, denn die Welt des Reggae, später des Dub, öffnete sich. Peter Tosh und sein Bush Doctor, oder die diversen Bob Marley LPs stehen seit dieser Zeit im Plattenschrank. Aber es gibt auch ganz Spezielles, wie die nur Online verfügbaren Stücke von KoCha aus der Schweiz (z.B. Musical Liberty), die ich teilweise noch als MP3 auf Audio-CD gebrannt habe.
Und so fängt Night Nurse für mich perfekt die Stimmung ein: Erinnerungen an die Zeit ab Mitte der siebziger und frühen achtziger Jahre meiner Jugend, endlose Sommer, Aufbruchstimmung, aber auch Menschen, die ich auf dem Weg durch's Leben verloren habe, unwiderruflich vorbei. Nun ja, jedem Ende wohnt ein neuer Anfang bei … bald ist Frühling, dann Sommer, ab März geht es für meine Frau und für mich in Rente, Zeit, für einen neuen Aufbruch. In diesem Sinne: Einfach mal rein hören, und vielleicht in Erinnerungen schwelgen. Viel Spaß beim Hören und schönen Sonntag – ich bin dann mal weg, an den Strand (zumindest mental).
(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
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