Die Woche habe ich gelesen, dass die Rockband Kiss auf Abschiedstour sei (siehe Band Kiss auf Abschiedstour …). Ich denke, mit deren Stück "I Was Made for Lovin' You" aus dem Jahr 1979 werden einige meiner Leserinnen und Leser sicherlich eigene Geschichten verbinden. Ein Stück, was ich immer noch gerne höre – ist meine Jugend – auch wenn die Bandmitglieder aufwändig geschminkt waren – aber im Radio hast Du das nicht gesehen (YouTube gab es in meiner Jugend nicht). Daher habe ich heute dieses Stück als Musik zum Sonntag mitgebracht – nochmals in die Zeit von 1979 zurück fliegen und die Bühne rocken.
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Kiss, das ist eine 1973 gegründete US-amerikanische Hard-Rock-Band, die mit mehr als 100 Millionen weltweit verkauften Alben zu den erfolgreichsten Rock-Band weltweit zählt. Mir gefiel die Musik, erst später stellte ich fest, dass die Musiker auf ihren Bühnenshows durch durch individuelle Kostüme auffielen und sich bis 1983 in der Öffentlichkeit nur geschminkt zeigten. Jedes jedes Bandmitglied hatte eine eigene, festgelegte Schminkmaske. Die in der Wikipedia beschriebenen Details sind eine eigene Geschichte – genau so, wie die Höhen und Tiefen der Band.
Im Mai 1979 veröffentlichten Kiss ein neues Album Dynasty, von der der Titel I Was Made for Lovin' You ausgekoppelt wurde. Das Stück wurde die meistverkaufte und erfolgreichste Single der Band und erreichte weltweit die höchsten Plätze der Hitparaden. Das Lied verband den typischen Sound von Kiss mit Elementen der mittlerweile dominanten Discomusik.
Wenn ich dieses Stück im Radio höre, ist sie wieder da, die Zeit Ende der 70er Jahre – ich hatte im September 1979 gerade mein Studium beendet und ein Ingenieur-Diplom in der Tasche. Es hieß: Auf zu neuen Ufern, rein in den ersten Job als frisch gebackener Ingenieur. Dort wollte ich im wahrsten Sinne des Wortes "zu den Sternen fliegen" – denn ich hatte (Wernher von Braun und die Mondlandungen der Amerikaner vor Augen) in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie angeheuert. Aber statt Raketen und Raumschiffe zu bauen, durfte ich in zugigen Wartungshallen an Airbussen Nietverbindungen auf Risse prüfen – meine Zeichnungen und Skizzen verrotteten in meinem Büroschrank meines damaligen Arbeitgebers.
Da aber mein Lebensweg sich bereits im Studium, danach in der Diplomarbeit und dann auch bei meinem Arbeitgeber mit Digitalrechnern gekreuzt hatte, entfleuchte ich der Flugzeug-Überprüfung, indem ich möglichst viel an diesen Rechnern programmierte. Nach knapp 2 Jahren legte ich meine Sternenflug-Pläne ad-acta, wechselte den Arbeitgeber und heuerte in der Großchemie als Ingenieur in einem Bereich an, der Sonderlösungen zur Steuerung und Regelung mit Mikrocomputern entwickelte. Wahnsinnig spannende Aufgabe die mich 12 Jahre fesselte und bis nach Japan und Thailand brachte – und ab 1993 ein Leben als Computerbuchautor bescherte.
Nun bin ich schon uralt, verlustiere mich mit bloggen – ganz aufhören kann ich nicht – und stelle fest: Ups, Kiss gibt es immer noch und die Bandmitglieder denken jetzt wirklich ans Aufhören. Dabei haben die Rolling Stones gerade ein Konzert in München im Olympia Stadion gegeben (Rolling Stones-Konzert in München), wobei der 78 jährige Mick Jagger der Jugend gezeigt hat, was eine Harke ist. Tja, und noch ist meine Leserschaft dran – das Stück ist auf YouTube abrufbar. In diesem Sinne viel Spaß beim Hören, schwelgen in Erinnerungen (an durchtanzte Nächte oder whatever und) an diese (geile) Zeit und schönen Sonntag.
(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
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"– nochmals in die Zeit von 1979 zurück fliegen und die Bühne rocken. "
Zurück fliegen ginge eventuell noch, irgendwann. Das mit dem rocken, die Arthrose ist da wohl anderer Meinung. Aber trotzdem schön mal zurück zu blicken.