Es ist ein Klassiker meiner Jugend, der 1978 von Gerry Rafferty veröffentlichte Titel "Baker Street". Ich habe den Text beim hören zwar nicht verstanden, aber irgendwie war die Musik von Rafferty recht eingängig. Daher habe ich den Titel in der heutigen Musik zum Sonntag mitgebracht.
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Gerry Rafferty war ein britischer Folk-Rock-Singer-Songwriter (leider am 4. Januar 2011 verstorben). Als Raffertys größte musikalische Stärke wurde sein Gespür für Melodien gewürdig – also wohl genau das, was mich an seinen Stücken fesselte.
Rafferty hatte keine coole Kindheit, denn Gerry Rafferty wurde 1947 im schottischen Paisley als drittes Kind des irischen Bergarbeiters Joseph Rafferty und dessen schottischer Frau Mary Skeffington geboren. In seiner Jugend litt er unter der Gewalt und Missachtung seines alkoholabhängigen Vaters. Seine Mutter ging häufig mit ihrem jüngsten Kind so lange spazieren, bis der Vater nach Arbeitsende und Pub-Besuch eingeschlafen war, heißt es in der Wikipedia.
1963 brach er die Schule ab und arbeitete mit 16 Jahren zunächst in einer Metzgerei. An den Wochenenden spielten er und sein Schulfreund Joe Egan in einer Popgruppe, den Mavericks. 1965 lernte er seine spätere Ehefrau Carla Ventilla in einem Tanzlokal kennen, eine 15-jährige italienischstämmige Friseur-Auszubildende. Er bekam mit ihr 1972 eine Tochter, die später für ihn arbeitete.
In den Achtzigern verfiel er zunehmend dem Alkohol, weshalb seine Frau sich 1990 von ihm scheiden ließ. Sie blieb jedoch bis zu seinem Tode mit ihm in Kontakt. Ein Glück für Rafferty waren seine frühen musikalischen Erfahrungen in katholischen Kirchenchorälen, sowie mit traditioneller Folk-Musik sowie der populären Musik der 1950er-Jahre. Mit 21 Jahren begann Rafferty, als Sänger und Gitarrist professionell Lieder zu schreiben, und suchte nach Gelegenheiten für öffentliche Auftritte. So verdiente er in seinen frühen Jahren Geld mit damals illegalen Auftritten als Straßenmusikant in den Passagen der Londoner U-Bahn.
Seine Komposition Baker Street machte ihn 1978 weltbekannt. Dessen Text handelt von der Entfremdung des Ich-Erzählers in einer kalten Großstadt und der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft. Der Hintergrund: Gerry Rafferty arbeitete 1978 nach dem Bruch mit seiner Band Stealers Wheel an einer Solo-LP. Wegen Rechtsstreitigkeiten pendelte er in dieser Zeit zwischen Glasgow und London, wo er sich mit befreundeten Musikern häufig in der Baker Street traf. Die langen Zugfahrten und nächtlichen Sessions lieferten dann die Inspiration zu dem Song mit der eher traurigen und schwermütigen, speziell vom Saxophon getragenen, Melodie.
In der heutigen Musik zum Sonntag habe ich daher diesen Titel mitgebracht. Der Titel lässt sich auf YouTube abrufen. Viel Spaß beim Hören des Stücks und möglicherweise schwelgen in Erinnerungen an die Jugendzeit bzw. die späten 70er und frühen 80er Jahre – schönen Sonntag.
(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
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Hallo,
das vielleicht beste Sax-Solo der Popmusikgeschichte.
Gruß, Volker