Musik zum Sonntag: Gilbert Bécaud – Nathalie

In der heutigen Musik zum Sonntag habe ich einen Klassiker mitgebracht, den wohl einige Blog-Leserinnen und -Leser aus ihrer Jugend kennen. Der französische Sänger Gilbert Bécaud war Legende (Spitzname Monsieur 100.000 Volt) – und sein Stück Nathalie sowieso.

Gilbert Bécaud, geboren 1927, 2001 an Lungenkrebs verstorben, war ein  französischer Chansonnier. Er wurde wegen seines Temperaments auch "Monsieur 100.000 Volt" genannt. Bécaud  spielt bereits als Kind Klavier tingelte nach dem 2. Weltkrieg durch elegante Nachtlokale der Rive Droite in Paris. Von 1950 bis 1952 ging er als Klavierbegleiter von Jacques Pills auf Amerikatournee.

Im Jahre 1953 hatte Bécaud seinen ersten großen eigenen Erfolg. Ab 1955 arbeitete Bécaud auch als Schauspieler. Ab Ende der 1950er Jahre trat Bécaud weltweit im Rahmen von Konzerttourneen auf. Zu Beginn einer Konzertreise durch Westdeutschland wurde ihm Anfang Oktober 1973 von Bundespräsident Gustav Heinemann das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.

Ein Album mit seinen größten Erfolgen lässt sich hier auf YouTube abrufen. Das Stück Nathalie wurde im Jahr 1964 veröffentlicht (Musik von Bécaud, Text von Pierre Delanoë) und sticht durch seine Instrumentierung (Streicher, Schlagzeug) hervor. Nathalie war nicht Bécauds kommerziell erfolgreichstes Stück, aber das Lied wurde zu einem seiner international größten Erfolge.

Der politische Kontext der Entstehung und Veröffentlichung dieses Liebeslieds (der rote Platz in Moskau, der weiß von Schnee bedeckt ist, so der Text) fiel in die Jahre 1964 und 1965. Diese markieren einen Übergang von der Hochzeit des Ost-West-Konfliktes hin zu einer anfangs noch sehr vorsichtigen, hauptsächlich auf kulturellem und touristischem Feld stattfindenden Öffnung der UdSSR speziell gegenüber Frankreich. Seit dem 24. Februar 2022 wird das Rad der Geschichte ja leider zurück gedreht.

Den Titel Nathalie kann man auf YouTube abrufen. Das Video zeigt Szenen mit Bécaud auf dem roten Platz in Moskau mit einer jungen Frau. Viel Spaß beim Hören des Stücks und möglicherweise schwelgen in Erinnerungen an die Jugendzeit – schönen Sonntag.

(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)

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