Am 24. Februar 2022 ist die russische Armee in die Ukraine einmarschiert und hat dieses Land mit Krieg sowie unfassbarem menschlichen Leid überzogen. Die Mitglieder der Band Pink Floyd haben sich daher nach 30 Jahren wiedervereint und zusammen mit dem Sänger Andriy Khlyvnyuk der ukrainischen Band Boombox vor wenigen Tagen das Stück Hey, Hey, Rise Up veröffentlicht. Ich habe den Titel daher heute als Musik zum Sonntag mitgebracht.
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Pink Floyd ist in meiner Generation Legende – denn die 1965 in Cambridge (UK) gegründete britische Rockband hat mit ihrer Musik und der visuellen Gestaltung ihrer Platten und Bühnenauftritte nicht nur einen seinerzeit neuartigen Stil geschaffen, sondern mich auch in meiner Jugend begleitet. Ich hatte die Jungs Weihnachten 2020 im Beitrag Weihnachtsmusik: Pink Floyd 'in concert' hier im Blog thematisiert. Einfach genial, was die auf die Bühne und auf Tonträger gebracht haben. Auf YouTube ist zum Beispiel die Aufzeichnung des Pulse-Konzerts aus 1994 zu sehen.
Andriy Khlyvnyuk ist Sänger und Gründer der 2004 aus der Taufe gehobenen Band Boombox – eine der erfolgreichsten ukrainischen Gruppen. Boombox tourte in der Ukraine, in Russland, aber auch im Westen Europas und Nordamerika. Mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 beendete die Band ihre Auftritte in Russland. Nach dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 schloss sich der Sänger Andriy Khlyvnyuk den Ukrainischen Streitkräften an.
Anlässlich der russischen Invasion nahmen David Gilmour und Nick Mason von der englischen Formation Pink Floyd erstmals nach 28 Jahren neue Single auf und verarbeiteten dabei ein Sample von Andriy Khlyvnyuk. Die Single Hey, Hey, Rise Up! wurde am Freitag, den 8. April 2022, veröffentlicht. Ich bin an diesem Tag über obigen Tweet und diesen Beitrag in Rolling Store auf diese Veröffentlichung aufmerksam geworden und habe spontan mein Programm für die Musik zum Sonntag umgestellt. Peter Gabriel und Phil Collins, die wegen des Genesis-Abschieds eigentlich für die kommenden zwei Wochen vorgesehen waren, müssen nun einige Tage warten.
Zur Geschichte dahinter: Andriy Khlyvnyuk von der ukrainischen Band Boombox tourte im März 2022 durch die USA, als die Ukraine von Russland überfallen wurde. Er brach die Tournee ab, um in die Ukraine zurückzukehren und gegen die russische Invasion in der Ukraine zu kämpfen. Zurück in Kiew hat er das Volkslied "The Red Viburnum in the Meadow" (Viburnum opulus) als Remix neu aufgenommen. Der in deutsch übersetzte Titel "Oh, roter Schneeball auf der Wiese" ist ein ukrainischer patriotischer Marsch, der 1914 von dem Komponisten Stepan Charnetskii geschrieben wurde.
Andriy Khlyvnyuk hat daraus eine A-capella-Version mit seiner und der Stimme des südafrikanischen Musiker The Kiffness gemacht. Für die Videoszenen hat sich Andriy Khlyvnyuk in voller Militärmontur auf den leeren Straßen des Kiewer Sofiyskaya-Platzes gefilmt.
Die aus der Ukraine stammende Schwiegertochter von David Gilmour hat das Video dem Pink Floyd-Gründer gezeigt, so der NDR. Gilmour war vom Auftritt Khlyvnyuks so bewegt, dass er Nick Mason, den Bassisten Guy Pratt und den Keyboarder Nitin Sawhney anrief, um eine einmalige Solidaritätssingle aufzunehmen. Ziel ist es, mit der Single Geld für die von der russischen Invasion betroffenen ukrainischen Bürger zu sammeln.
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Die Aufnahmesitzung wurde am vergangenen Mittwoch organisiert. Bei der Aufnahme wurde ein Video von Khlyvnyuk mit den Szenen aus der Ukraine an die Wand projiziert. In "Hey, Hey, Rise Up" singt Andriy Khlyvnyuk von der ukrainischen Band Boombox im Vordergrund, während Pink Floyd die Hintergrundbegleitung beisteuern. Der Auftritt ist das erste Mal, dass Pink Floyd seit der Veröffentlichung von The Division Bell aus dem Jahr 1994 neue Musik aufgenommen haben. (Die Musik auf dem 2014 erschienenen Album The Endless River stammt aus den Division Bell-Sessions, schreibt Rolling Stones). Die Süddeutsche Zeitung hat hier noch einige Zeilen zum Stück veröffentlicht.
Auf YouTube ist Hey, Hey, Rise Up von Pink Floyd und Andriy Khlyvnyuk abrufbar. Ich werde die Umsätze, die der Blog am Wochenende einspielt, aufgerundet auf einen glatten Betrag, an eine Organisation als Unterstützung für die Ukraine spenden.
(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
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Schöne Nummer zu dem erwähnten Überfall.
Leider geht das Morden und Zerstören im Auftrag des Kremls weiter. Das ist schon bitter …
Hallo Günter,
Danke für diesen Beitrag.
Gruß, vw